Sehr geehrte am VerbändeCamp Interessierte,

danke, dass Sie das VerbändeCamp unterstützen und daran aktiv partizipieren möchten! Zu den bereits gemeldeten Themen unserer Themenpat*innen haben wir ausschließlich Feedback voller Neugier und Vorfreude gehört. Die Tickets haben im Februar einen richtigen Ansturm erlebt und wir sind auf der Zielgeraden, ein voll ausgebuchtes und bisher einmaliges VerbändeCamp stattfinden zu lassen. Ich persönlich freue mich seit fast einem Jahr darauf, die Barcamp-Kultur und -Atmosphäre mit Ihnen gemeinsam zu erleben. Aber manchmal reicht das einfach nicht aus.

Wir beobachten die Entwicklungen rund um #COVID19 (das Krankheitsbild des Coronavirus SARS-CoV-2) sehr genau, ein Team-Mitglied von uns verfolgt sogar Originalquellen aus China und Italien. In den letzten Tagen sind wir zum Schluss gekommen, dass wir aufgrund dieser Entwicklungen das VerbändeCamp nicht stattfinden lassen möchten. Die Gesundheit unserer Teilnehmer*Innen spielt dort eine wesentliche Rolle, noch wesentlicher sehen wir aber unsere Verantwortung darin, die Verbreitung des Virus nicht weiter zu beschleunigen.

Selbstverständlich erhalten alle Teilnehmer*innen ihre Ticketkosten/-buchungen zurückerstattet. Wir möchten das VerbändeCamp gerne bald in den Terminkalendern sehen, halten aber eine konkrete Verschiebung auf den Sommer oder auf den Herbst zum jetzigen Zeitpunkt für voreilig. Hierzu informieren wir Sie sobald wir ein besseres Verständnis der weiterführenden Perspektive haben.
Einige Details zur Lage aus unserer Sicht: Nach den letzten Statistiken der WHO, des CDC in den USA sowie des RKIs in Deutschland werden unsere Teilnehmer*innen vermutlich glimpflich davonkommen, aber dieses Risiko möchten wir nicht eingehen. Unabhängig davon folgen wir der Sichtweise vieler Experten, dass die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden muss, vor allem hinsichtlich unserer Krankenhauskapazitäten. Diese Vermeidung von Überbelastung gilt sowohl für das medizinische Personal als auch die Verfügbarkeit von Ausstattung wie zum Beispiel verfügbare Beatmungsgeräte.

Bitte entschuldigen Sie alle aus der Absage entstandenen Unannehmlichkeiten und Umstände. Hoffentlich können Sie am Momentum des VerbändeCamps festhalten, damit wir in klarerer Lage zu einem günstigerem Termin zusammen kommen und den Austausch nachholen.

Die Stornierungen und Rückbuchungen führen wir in den nächsten Wochen durch. Fragen zur Rückbuchung richten Sie bitte an: Stephan Meyer, Hallo@mixxt.de, 0228 29979977 21.
Falls Sie bereits ein Ticket der Deutschen Bahn gebucht haben, können Sie dieses kostenfrei stornieren. Mehr Informationen entnehmen Sie bitte dieser Seite der DB.

Vielen Dank und bleiben Sie gesund,
Oliver Ueberholz
VerbändeCamp Orga-Team & Geschäftsführer mixxt GmbH

P.S. (für alle, die soweit gelesen haben): Eine persönliche Anmerkung erlaube ich hierzu, für diejenigen, die es vielleicht interessieren mag.

Ich halte Panik für unangebracht, die Welt wird sich weiter drehen. Eine übermutige oder zu selbstsichere Einstellung zum Thema halte ich aber auch für falsch, ebenso die Pauschalkritik an Personen, die vorsichtiger agieren möchten. Immer mehr Berichte und Interviews mit medizinischem Fachpersonal aus verschiedensten Krankenhäusern zeigen, dass das Problem hauptsächlich darin besteht, dass ein zu starker Strom an Infizierten in zu kurzen Zeitabständen eingeliefert wird und intensive Behandlung benötigt wird, oft durch Beatmungsgeräte. In mehreren Interviews lese ich heraus, dass viele Todesfälle hätten vermieden werden können, wenn die Überbelastung nicht so hoch wäre. Das deutsche Gesundheitssystem scheint in verschiedenen Aspekten besser aufgestellt zu sein als in anderen Ländern, was ich als halber Brite mit Blick auf die NHS auch mehrfach so erlebt habe.

Als Betrieb haben wir bei der mixxt GmbH verschiedene Maßnahmen angestoßen. Neben deutlicher Kommunikation zu einigen Hygiene-Verhaltensregeln und der Einbettung des regelmäßigen & gründlichen Händewaschens im Alltag (das kann auch sonst nicht schaden), sind Notfallpläne überarbeitet worden. Alle Mitarbeitende sind auf mobilen Geräten vollständig arbeitsfähig, die letzten Arbeitsplätze mit Festrechner sind nun um einen Laptop erweitert worden. Wir proben in den nächsten Tagen komplett dezentrales Arbeiten, also die erfolgreiche Bewältigung eines gesamten Arbeitstages im Home-Office/mobil ohne Service-Einschränkungen bei unseren Kunden zu verursachen. Bei Bedarf proben wir dies mehrfach. Dies hat bei einem Betrieb mit massenhafter Verarbeitung von personenbezogenen Daten unserer Verbandskunden natürlich weitreichende Anforderungen an Sicherheit, Prozesse & Schulungen. Unser gemeinsames Ziel ist es, gesund und gleichzeitig leistungsfähig zu bleiben, ganz gleich ob unser Betrieb oder nur einzelne Mitarbeitende unter Quarantäne gestellt werden könnten oder es eben nur eine Übung war. Ebenso versuchen wir möglichst alle Trainings, Kick-Offs und Beratungen online durchzuführen, mit dem Bonus, dass es davon auch eine Video-Aufnahme geben kann.

Das Konzept des „Social Distancing“ wird viel besprochen und empfohlen, also die Erhöhung der Distanz zu anderen Personen um die Übertragungsrate zu entschleunigen. Dies reicht von Vermeidung von Reisen und Veranstaltungen (generell!) bis hin zur Schließung von nicht-kritischen Einrichtungen wie z.B. Schulen, Universitäten, Kitas, Schulungszentren usw. Ich sehe hier eine große Herausforderung für unsere Wirtschaft. Da meine Frau und ich beide berufstätig sind und es uns (aus beruflicher Perspektive) ein wenig davor graust, unsere beiden Liebsten (ein und acht Jahre alt) den gesamten Tag zu bespaßen. Ganz gleich wie man zur vorzeitigen Schulschließung steht, zumindest alle nicht-kritischen Zusammenkünfte sollten bis auf Weiteres möglichst vermieden bzw. verschoben werden.

Generell ist es in unserer eher jüngeren Belegschaft durchaus umstritten, wie viele Vorbereitungsmaßnahmen wirklich notwendig sind. Wenn es aber eine Sache gibt, die ich mit halber britischer Perspektive in Deutschland erlebe, dann ist es: Gegen eine gute Vorbereitung sollte es in den meisten Fällen keine Einwände geben.